Überblick
Google Analytics 4 ist das neue Webanalyse-Tool von Google. Zum 01. Juli 2023 wird es das Webanalyse-Tool Google Universal Analytics vollständig ablösen. Universal Analytics wird ab diesem Datum keine weiteren Daten mehr sammeln. Zumindest in der kostenlosen Variante, die zu den am häufigsten verwendeten Webanalyse-Tools weltweit zählt. Google Analytics 4 wird dadurch also zum Standard. In der kostenpflichtigen Premium-Version Universal Analytics 360 ist dann ab dem 01. Juli 2024 Schluss. Ein Wechsel von Universal Analytics zu Google Analytics 4 ist also in jedem Fall notwendig, wenn Sie als Webanalyse-Tool weiterhin ein Google-Produkt einsetzen wollen.
Hier zeigen wir Ihnen, was Google Analytics 4 ist und wo die wichtigsten Unterschiede von Google Analytics 4 zu Universal Analytics liegen. Darüber hinaus geben wir Ihnen eine Anleitung, wie Sie die einzelnen Schritte der Migration zu Google Analytics 4 planen und durchführen können. Außerdem zeigen wir Ihnen eine Checkliste zur Migration.
Sollten Sie Bedenken mit dem Datenschutz und der DSGVO-Konformität von Google Analytics 4 haben, geben wir Ihnen am Ende der Seite eine Hilfestellung. Und sollten Sie den notwendigen Wechsel zu Google Analytics 4 als Anlass zum Wechsel zu einem anderen Webanalyse-Tool nehmen, zeigen wir Ihnen anschließend mögliche Alternativen zu Google Analytics 4.
Inhalt
- Die wichtigsten Änderungen
- Unterschiede von Google Analytics 4 und Universal Analytics im Detail
- Das müssen Sie tun – am besten sofort
- Checkliste zur erfolgreichen Migration zu Google Analytics 4
- Unterschiede im Tracking-Code
- Google Analytics 4 und Google Tag Manager
- Google Analytics 4 und Google Looker Studio (Data Studio)
- Google Analytics 4, die DSGVO und der Datenschutz
- Alternativen zu Google Analytics 4
- Beratung zu Google Analytics 4 und dem Wechsel
Die wichtigsten Änderungen
Google Analytics 4 ist nicht nur ein Update von Universal Analytics, sondern ein komplett neues Tracking-System. Deshalb ist der Aufwand der Migration vergleichbar mit dem Aufwand einer Neuimplementierung. Sie sollten deshalb unbedingt genügend Ressourcen, Zeit und Know-how einplanen, um den Wechsel möglichst erfolgreich zu gestalten.
Die folgenden Fristen sollten Sie für die Migration von Universal Analytics zu Google Analytics 4 berücksichtigen:
- 01. Juli 2023: kein Tracking mehr in Universal Analytics
- 01. Juli 2024: kein Tracking mehr in Universal Analytics 360 (kostenpflichtige Premium-Version von Google Analytics)
- Unbekanntes Datum: Abschaltung der Universal Analytics Properties, Datum wird unter support.google.com/analytics/answer/11583528 bekannt gegeben
Die beiden wichtigsten Änderungen: Erstens legt Google Analytics 4 seinen Fokus auf eine User-zentrierte Sichtweise auf der Basis von Events. Zur Erinnerung: Universal Analytics legt seinen Fokus dagegen (vereinfacht gesagt) auf eine Session-zentrierte Sichtweise und Seitenaufrufe.
Zweitens integriert Google Analytics 4 im Gegensatz zu Universal Analytics das Tracking von Web und Apps deutlich besser. Das heißt, beide Arten von Properties lassen sich analog zueinander auswerten und Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren und vergleichen. Beim Tracking von Apps stand ja schon länger eine User- und Event-zentrierte Sichtweise im Fokus.
Darüber hinaus kommt mit Google Analytics 4 ein komplett neues User-Interface. Das stellt Sie als Nutzer der Oberfläche vor einige Herausforderungen. Nicht nur die Konfiguration einer Property, sondern auch die tägliche Arbeit mit den Analysen und Dashboards ist dadurch stark verändert.
Unterschiede von Google Analytics 4 und Universal Analytics im Detail
Das neue Google Analytics 4 ist nicht nur eine neue Version von Google Universal Analytics, sondern im Grunde ein vollkommen neues Tracking-Tool. Der Aufwand für den Wechsel zu Google Analytics 4 ist deshalb auch eher vergleichbar mit dem Aufwand für eine Migration zu einem ganz neuen Tool.
Das liegt daran, dass grundlegende Mechanismen des Tracking-Codes und der Tracking-Logik mit Version 4 verändert wurden. Außerdem ist die Oberfläche von Google Analytics 4 komplett neu gestaltet. Das heißt, dass sich das Erstellen von Reports und Analysen deutlich verändert und die Mitarbeiter Ihres Unternehmens in eine neue Art der Anwendung eingearbeitet werden müssen. Und Google Analytics 4 macht es uns an dieser Stelle nicht immer ganz einfach. Im Folgenden erfahren Sie, wo die wesentlichen Unterschiede zwischen Google Universal Analytics und Google Analytics 4 liegen.
Wo sind die Seitenaufrufe?
Der Fokus von Google Analytics 4 liegt nicht mehr auf Sitzungen und Seitenaufrufen, sondern auf Ereignissen und Nutzern. Dieser Unterschied zieht sich nicht nur durch sämtliche Berichte und Analysen, sondern beeinflusst die Messung Ihrer Webseiten-Daten ganzheitlich und grundlegend. Bei Google Analytics 4 werden Seitenaufrufe gleichberechtigt wie alle anderen Ereignisse gemessen. Dazu kommt, dass sich die Informationen, die mit einem Ereignis gemessen werden, anders gestalten als bei Universal Analytics. Wir erinnern uns: Im Rahmen von Google Universal Analytics werden zusammen mit einem Ereignis die Werte Ereignis-Kategorie, Ereignis-Aktion, Ereignis-Label und optional Ereignis-Wert erfasst.
Anders bei Google Analytics 4: Das neue Tracking-Tool verzichtet auf diese Unterscheidung. Es wird nur ein Ereignisbezeichner gemessen. Zusammen mit dem Ereignis können weitere Parameter übergeben werden. Weiter unten finden Sie ein Beispiel dazu.
In Google Analytics 4 können Sie aus (über den Tracking-Code gemessenen) Ereignissen weitere Ereignisse bilden. So können neben Teilmengen von Ereignissen auch Manipulationen von einem oder mehreren Ereignissen in Kombination zu neuen Ereignissen werden. Entsprechende Einstellungen werden in einem neuen Bereich der Google Analytics-Oberfläche vorgenommen.
Data Streams und Tags
In Google Analytics 4 gibt es keine Datenansichten mehr. Hierarchisch unterhalb der Konto-Ebene gibt es also nur noch die Property-Ebene. Die Daten, die in eine Property einlaufen, stammen aus den neu eingeführten Data Streams. Dabei handelt es sich sozusagen um Berührungspunkte (auch Touchpoints genannt) der User zu Ihren Inhalten. Ein Data Stream ist also zum Beispiel eine Webseite oder eine App. Jeder Data Stream erhält einen Tracking-Code. Innerhalb einer Google Analytics 4-Property können verschiedene Data Streams kombiniert werden. Es besteht also grundsätzlich von vornherein die Möglichkeit, sozusagen eine Master-Property zu betreiben. Aber Achtung: App-Data Streams lassen sich nur mit einer Property verbinden und sogenannte Roll-up-Properties gibt es nur im kostenpflichtigen Analytics 360. Wie Sie Ihre komplexen Anforderungen in Bezug auf Ihre Property-Struktur am besten lösen können, klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.
converlytics ist Ihr Experte für die Migration von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Fragen haben oder eine Ersteinschätzung zu Ihrem Setup möchten. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Auf einige Funktionen, die Sie bisher nur aus dem Google Tag Manager kennen bzw. die im Tracking-Code festgelegt werden mussten, können Sie aus der neuen Google Analytics 4-Oberfläche heraus direkt zugreifen. Dazu gibt es den neuen Bereich Tag-Einstellungen unter Data Stream. Dort können Sie zum Beispiel die im Cross-Domain-Tracking enthaltenen Domains angeben und die standardmäßig zu erfassenden Ereignisse definieren.
Der Tracking-Code
Der Tracking-Code von Google Analytics 4 unterscheidet sich komplett vom Tracking-Code von Google Universal Analytics. Das müssen Sie beachten, wenn Sie Google Analytics 4 nativ einbauen. Auch im Google Tag Manager werden für Google Analytics 4 gesonderte Tags aus der Bibliothek verwendet. Sie haben die Bezeichnung Google Analytics: GA4-Konfiguration bzw. Google Analytics: GA4-Ereignis.
Wenn Sie den Google Tag Manager verwenden und die Standard-Notationen für Data Layer nutzen, müssen Sie außerdem darauf achten, dass sich diese mit dem Wechsel zu Google Analytics 4 stark verändern – insbesondere im Bereich E-Commerce. Eine weitere Nutzung der bisherigen Data Layer ist also mit Google Analytics nicht so ohne Weiteres möglich. Beispiele finden Sie weiter unten.
Weitere Unterschiede
Auch abseits des Tracking-Codes und der grundsätzlichen Tracking-Logik haben die beiden Tools einige Unterschiede. Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige Bereiche, in denen Sie sich bei der Verwendung von Google Analytics 4 ein wenig umgewöhnen müssen.
Unterscheidung von Segmenten, Filtern, Vergleichen und Zielgruppen in Google Analytics 4
Wir erinnern uns: In Google Universal Analytics gibt es Filter und Segmente. Mithilfe von Filtern lassen sich a) Datenansichten und b) einzelne Berichte/Analysen filtern. Das bedeutet im Falle a), Sie können zum Beispiel nur Daten aus einem bestimmten Land oder von einer bestimmten Gerätekategorie in eine Datenansicht einlaufen lassen. Solche Filter gibt es (auch mangels Datenansichten) in Google Analytics 4 nicht mehr.
Zwar lassen sich auf Property-Ebene auch in Google Analytics 4 Filter anlegen, der Umfang ist aber sehr überschaubar. Denn Sie können nur internen bzw. Entwickler-Traffic ausschließen.
Dazu kommt, dass die Definition dieser beiden Traffic-Sorten an anderer Stelle vorgenommen wird – und zwar in den Einstellungen des Google Analytics 4-Tags. Außerdem lassen sich den Filtern verschiedene Status zuordnen, nach denen sie angewendet werden. Sie sehen, hier hat sich einiges verändert.
Im Falle b) hat sich dagegen zwischen Google Universal Analytics und Google Analytics 4 nicht ganz so viel verändert. Nach wie vor lassen sich einzelne Analysen hinsichtlich bestimmter Dimensionen filtern.
Noch etwas verwirrender wird es in Google Analytics 4 mit den Begriffen Segment, Vergleich und Zielgruppe. In den Standard-Berichten ersetzen die Vergleiche das aus Google Universal Analytics bekannte Segmentieren. Ganz oben über der Berichtansicht lassen sich Vergleiche hinzufügen. Sie basieren auf Dimensionsfiltern oder lassen sich über im Voraus definierte Zielgruppen erzeugen.
Direkt über einem Bericht lässt sich ein Berichtsfilter erstellen. Dieser entspricht dem aus Universal Analytics bekannten Berichtsfilter.
Anders sieht es dagegen in der explorativen Datenanalyse aus: Hier können Sie ähnlich wie in Google Universal Analytics Segmente hinzufügen, um Teilmengen Ihrer User oder Sessions zu analysieren.
Die in der explorativen Datenanalyse konfigurierten Segmente tauchen – sofern Sie den entsprechenden Haken aktivieren – in der Konfiguration der Zielgruppen auf. Zielgruppen sind in Google Analytics 4 also eine bestimmte Art der Segmentierung. Ansonsten legen Sie die Definitionen für Zielgruppen in der Verwaltung von Google Analytics 4 fest.
Übrigens können Sie Zielgruppen über ihre jeweilige Bezeichnung auch in der Auswahl für Vergleiche und Berichtsfilter auswählen.
Conversion-Ereignisse
In der Verwaltung von Google Analytics 4 Sie außerdem Ihre Conversions bearbeiten. Wir sehen hier also eine weitere Neuerung im Vergleich zu Google Universal Analytics. Dort war eine solche Funktion nämlich in den Einstellungen einer Datenansicht als Zielvorhaben zu finden.
In Google Analytics 4 lassen sich Ereignisse als Conversion markieren. Auf Basis dieser Conversions können Sie in der explorativen Datenanalyse später Trichter anlegen. Die Trichter können Sie als offen oder geschlossen definieren, was der Einstellung Erforderlich? für den ersten Schritt des Trichters entspricht.
Ereignisse allgemein
Eine Bemerkung zu den Ereignissen in Google Analytics 4: Anders als in Google Universal Analytics folgen wir in Zukunft einer Logik, die jeden Messpunkt als Ereignis betrachtet und nicht mehr als zum Beispiel Seitenaufruf. Ereignisse lassen sich manipulieren. Diese Einstellungsmöglichkeit befindet sich ebenfalls in der Verwaltung.
Sie können zum Beispiel aus gemessenen Ereignissen (oder Teilmengen davon) neue erstellen. Das funktioniert ein wenig, wie die Datenmanipulation mithilfe von Datenansichtsfiltern in Google Universal Analytics. Es lohnt sich unbedingt, wenn Sie sich vor der Planung einer Migration von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4 mit diesem Thema beschäftigen.
Interaktionsrate und Absprungrate
Zwar keine grundlegende Änderung, aber für einen ersten Blick in die neuen Berichte trotzdem interessant: Google Analytics 4 wirft in den Standardberichten den verbreiteten Messwert Absprungrate über Bord und ersetzt ihn durch die Interaktionsrate. Dazu müssen Sie vor allem wissen, dass beide Messwerte im Grunde das Gleiche beschreiben. Und zwar, welcher Anteil Ihrer User mit Ihrer Webseite oder App interagiert und welcher Anteil nach dem ersten Seitenaufruf oder nach zu kurzer Zeit wieder abspringt. Die exakte Definition einer Sitzung mit Interaktion ist in Google Analytics 4 eine Sitzung, die mehr als zehn Sekunden dauert und in der es mindestens zwei Seitenaufrufe gibt.
Die Oberfläche
Die neue Oberfläche von Google Analytics 4 ist grundlegend anders als die Oberfläche von Universal Analytics. Und zugegebenermaßen erscheint sie bisher etwas unübersichtlicher. Zumindest, wenn man die Arbeit mit Google Universal Analytics gewohnt ist.
Die bisher bekannten Berichte befinden sich bei Google Analytics 4 im Unterbereich Berichte. Auch der Echtzeit-Bericht ist dort zu finden. Ähnlich zu Google Universal Analytics bietet auch Google Analytics 4 die Berichte zu Akquisition an. Anders bei den anderen Berichten. Der neue Bereich Engagement entspricht in etwa dem bisherigen Bericht Verhalten. Der untere Bereich Nutzer bietet Analysen des aus Google Universal Analytics bekannten Bereichs Zielgruppe an und Conversions wird in Google Analytics 4 durch den Bereich Monetarisierung ersetzt. Allerdings nur für die E-Commerce-Elemente des Trackings. Conversions (also die bisherigen Zielvorhaben) sind in Google Analytics 4 im Bereich Engagement zu finden.
Neu sind in Google Analytics 4 die Menüpunkte Explorative Datenanalyse, Werbung und Konfigurieren. Der letzte (Konfigurieren) wird aber offenbar demnächst wieder abgeschafft. Denn der Eintrag verweist seit Ende 2022 nur noch auf die entsprechenden Funktionen in der Verwaltung.
In der explorativen Datenanalyse können Sie eigene Berichte zusammenstellen, die Sie in den Standardberichten nicht finden. Ein Wermutstropfen ist dabei der recht kurze Zeitraum, den man verwenden kann.
Unter dem Menüpunkt Werbung finden Sie das Modellvergleichstool und detaillierte Analysen zu Ihren Conversions.
Der Punkt Konfigurieren war in der Anfangszeit von GA4 eine Möglichkeit, bestimmte Optionen vorzunehmen, verweist aber inzwischen nur noch in die Verwaltung. Der Zugang zur Verwaltungsoberfläche befindet sich in Google Analytics 4 übrigens nach wie vor links unten.
Das müssen Sie tun – am besten sofort
Damit der Wechsel von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4 so reibungslos wie möglich abläuft, empfehlen wir Ihnen die folgenden Schritte.
Paralleles Tracking in GA4
Setzten Sie am besten sofort eine neue Google Analytics Property auf und beginnen Sie zumindest mit einem einfachen Setup das Tracking mit Google Analytics 4. Das bietet Ihnen zwei große Vorteile:
- Sie können sich mit dem neuen Tool vertraut machen. Denn, wie Sie oben gesehen haben, Google Analytics 4 unterscheidet sich teilweise erheblich von Google Universal Analytics.
- Ab diesem Zeitpunkt haben Sie zumindest grundlegende Daten, die Sie später zum Beispiel für historische Vergleiche verwenden können.
Idealerweise verwenden Sie für den Einbau Ihrer Google Analytics-Produkte den Google Tag Manager. In diesem Fall können Sie nämlich ganz einfach eine neue Property (GA4) in Ihrem Google-Konto erstellen und im Google Tag Manager ein entsprechendes Google Analytics 4-Tag erstellen. Aber Achtung: Die Data Layer, die standardmäßig für Google Universal Analytics beziehungsweise Google Analytics 4 notwendig sind, um dynamische Daten zu messen, unterscheiden sich teilweise erheblich.
Roadmap zur Migration zu Google Analytics 4
Machen Sie einen Zeitplan für die Migration von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4, um keine weitere Zeit zu verlieren. Planen Sie Ihre Ressourcen (konzeptionell und in der Entwicklung), um eine Roadmap für die einzelnen Schritte festzulegen. Definieren Sie Ihre Anforderungen, erstellen Sie ein Konzept und lassen Sie es umsetzen. Die einzelnen Schritte der Roadmap sollten möglichst gut geplant sein.
Zum Beispiel sollten Entwicklungszeiträume festgelegt werden, zu denen die alten Data Layer durch die Data Layer für Google Analytics 4 ersetzt werden, sodass die Property entsprechend erstellt werden kann. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass alle Ereignisse und Conversions in Ihrer Google Analytics 4-Oberfläche rechtzeitig konfiguriert sind, sodass es keine Unterbrechung in der Datenerhebung gibt.
Konzept für GA4 damit wenigstens Halbjahresvergleich
In Ihrem Google Analytics 4-Konzept werden alle Anforderungen an Tags und Data Layer definiert. Es dient als Anleitung für die Entwickler und diejenigen, die Konfigurationen in der Oberfläche des Tools vornehmen. Außerdem leistet es die wichtige Aufgabe der nachvollziehbaren Dokumentation Ihrer Tracking-Landschaft.
Das Konzept sollte insbesondere die neuen Definitionen der Data Layer enthalten beziehungsweise alle notwendigen Code-Anpassungen bei einer nativen Integration von Google Analytics 4. Diese sind Dreh- und Angelpunkt einer korrekten Datenerfassung.
Verlust von historischen Daten wahrscheinlich – Export und Sicherung
Da ein Verlust von historischen Daten in Google Universal Analytics auf absehbare Zeit sehr wahrscheinlich wird, sollten Sie Daten aus Google Universal Analytics exportieren, um sie zu sichern. Da Ihnen keine Rohdaten zur Verfügung stehen, sollten Sie eine Übersicht entwickeln, welche Daten Ihnen wichtig sind und in welcher Form Sie diese Daten aufbewahren möchten. Anschließend können Sie die Daten zum Beispiel über einen CSV-Export sichern.
Checkliste zur erfolgreichen Migration zu Google Analytics 4
Zusammengefasst ergibt sich folgende Checkliste für den Wechsel von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4:
- Anforderungsanalyse: Soll die bestehende Google Universal-Implementierung 1:1 übernommen werden oder soll eine Neuausrichtung oder eventuell sogar ein Tool-Wechsel stattfinden?
- Roadmap und Konzeption: Welchem zeitlichen Ablauf soll die Migration zu Google Analytics 4 folgen und wie sieht die Definition des Tracking-Codes aus?
- Implementierungsphase: Die im Konzept vorgesehenen Definitionen werden von Ihren Entwicklern umgesetzt.
- QA-Phase: Die Qualität der Implementierung von Google Analytics 4 wird von den Fachabteilungen gesichert.
- Reporting: Anhand der Datenerfassung durch Google Analytics 4 werden neue Reports in der Google Analytics 4-Oberfläche und im Looker Studio (ehemals Data Studio) erstellt.
- Vergleich mit Daten aus Google Universal Analytics: Während der Übergangsphase sollten Daten aus Google Universal Analytics und Google Analytics 4 verglichen werden. Unterschiede zwischen den Datenerhebungen sollten bewertet und erklärt werden können (als Basis für eventuell notwendige Anpassungen).
Eine Übersicht über einzelne Schritte und deren Aufwände finden Sie auch bei Google unter dem folgenden Link: support.google.com/analytics/answer/10759417
Unterschiede im Tracking-Code
Im Folgenden zeigen wir Ihnen zwei Beispiele für Unterschiede im Tracking-Code zwischen Google Universal Analytics und Google Analytics 4.
Beispiel Ereignis-Tracking nativer Einbau
Das folgende Beispiel zeigt den Unterschied zwischen einem Aufruf des Ereignis-Trackings in Google Universal Analytics und einem Aufruf des Ereignis-Trackings in Google Analytics 4.
Google Universal Analytics (mit analytics.js):
ga('send', 'event', 'category_01', 'action_01', 'label_01');
Google Analytics 4:
gtag('event', 'event_xy', {
'parameter_01': 'value_01',
...
});
Sie sehen, die Struktur des Ereignis-Trackings muss beim Wechsel zu Google Analytics 4 komplett neu gedacht werden.
Beispiel E-Commerce-Tracking via Google Tag Manager
Das folgende Beispiel zeigt den Unterschied zwischen einer Produktdetailansicht in Google Universal Analytics und der Produktdetailansicht in Google Analytics 4.
Google Universal Analytics:
dataLayer.push({
'ecommerce': {
'detail': {
'products': [{
'name': 'product_xy',
'id': '33331',
'price': '231.33',
...
}]
}
}
});
Google Analytics 4:
dataLayer.push({
event: "view_item",
ecommerce: {
items: [{
item_id: "33331",
item_name: "product_xy",
price: 231.33,
...
}]
}
});
Das heißt, alle Data Layer im E-Commerce müssen angepasst oder umfangreich über das Tag Management manipuliert werden.
Google Analytics 4 und Google Tag Manager
Wenn Sie den Google Tag Manager zur Integration Ihres Tracking-Codes verwenden, müssen Sie sich beim Wechsel zu Google Analytics 4 auf einige Änderungen vorbereiten. Für Google Analytics 4 steht im Google Tag Manager ein neues Tag in der Bibliothek zur Verfügung. Sie verwenden also nicht länger die von Google Universal Analytics bekannten Tags. Eine Neuerung ist, dass Sie einige Konfigurationen des Tags nicht mehr im Google Tag Manager machen, sondern direkt in den Tag-Einstellungen in der Google Analytics 4-Oberfläche.
Ein Beispiel dafür sind die Definitionen für ein Domain-übergreifendes Tracking (Cross-Domain-Tracking). Bei Google Universal Analytics haben Sie entsprechende Einstellungen im Tag aus dem Google Tag Manager heraus festgelegt. Anders bei Google Analytics 4: Hier konfigurieren Sie die Domains, die übergreifend gemessen werden sollen, aus der Google Analytics 4-Verwaltung heraus.
Google Analytics 4 und Google Looker Studio (Data Studio)
Ähnlich wie in Google Universal Analytics sind die Reporting-Funktionen auch in Google Analytics 4 recht überschaubar. Zwar hält mit der explorativen Datenanalyse ein neues Analyse-Tool Einzug in die Oberfläche. Jedoch löst das auch nicht alle Probleme. Es ist daher empfehlenswert, für erweiterte Analysen und Reports auf ein weiteres Tool zurückzugreifen. Und hier bietet sich das Google Data Studio an, das seit Neuestem Looker Studio heißt. Es ist perfekt in Googles Tool-Landschaft integriert und für Google Analytics 4 stehen wie für Google Universal Analytics Verbindungen zur Verfügung.
Auf diesem Weg können Sie mehrseitige und optisch ansprechende Reportings erstellen und diese anderen Personen und Bereichen zur Verfügung stellen.
Google Analytics 4, die DSGVO und der Datenschutz
Der Wechsel von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4 löst leider nicht die Schwierigkeiten, mit denen Sie innerhalb der Europäischen Union hinsichtlich des Datenschutzes konfrontiert sind. Grundsätzlich steht zu befürchten, dass der Einsatz von Google Analytics 4 nach aktueller Rechtslage per se rechtswidrig ist.
Viele Informationen darüber, warum der Einsatz von Google Analytics 4 in Ländern, in denen die DSGVO gilt, problematisch ist, finden Sie auf unserer Seite über die aktuelle Rechtslage beim Einsatz von Google Analytics.
Sie sollten den Einsatz von Google Analytics 4 also zumindest mit Ihrer Rechts- und Datenschutzabteilung klären und unbedingt die Anforderungen an ein rechtskonformes Consent Management erfüllen. Außerdem könnte der Zeitpunkt unter Umständen eine Gelegenheit sein, zu einem Webanalyse-Tool zu wechseln, das hinsichtlich der Datenschutzgesetze weniger problematisch ist.
Alternativen zu Google Analytics 4
Der Wechsel von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4 ist vergleichbar mit der vollständigen Neuintegration eines Tracking-Tools. Entsprechend liegt die Überlegung nahe, statt den Produkten von Google ein ganz anderes Tracking-Tool zu verwenden. Gründe dafür gibt es einige. Zwar ist Google Analytics hinsichtlich seiner Funktionen ein richtig gutes Tool. Jedoch gibt es, wie oben beschrieben, in der Europäischen Union gewisse rechtliche Hürden, die seinen Einsatz unter Datenschutz-Gesichtspunkten schwierig machen. Außerdem könnte es – gerade, wenn Sie ein komplexes Setup haben – unter Umständen Sinn machen, ein Tracking-Tool einzusetzen, das noch weitreichendere Filter- und Segmentierungsfunktionen hat.
Im Folgenden stellen wir Ihnen deshalb noch zwei Alternativen zu Google Universal Analytics und Google Analytics 4 vor. Eine ausführliche Übersicht zu den (und weiteren) Alternativen finden Sie auf der folgenden Seite: converlytics.com/blog/google-analytics-alternativen
Mapp Intelligence
Mapp Intelligence, das früher unter dem Namen Webtrekk bekannt war, ist eine der wichtigsten Premium-Alternativen zu Google Analytics 4. Mit dem Tool sind sehr detaillierte Filterungen möglich und unter Datenschutz-Gesichtspunkten ist Mapp Intelligence besser aufgestellt als Google Analytics 4. Mapp Intelligence ist das Webanalyse-Tool der Wahl, wenn Sie eine komplexe Datenlage und umfangreiche Anforderungen an Ihr Reporting haben.
Matomo
Das Open Source-Tracking-Tool Matomo ist von seinem Funktionsumfang und von seinem Aufbau eng an Google Universal Analytics angelehnt. Mit dem Unterschied, dass Sie mit Matomo in der richtigen Konfiguration bestmöglich datenschutzfreundlich unterwegs sind. Von Matomo gibt es eine kostenpflichtige Cloud-basierte Version und eine kostenlose selbst-gehostete. Außerdem bieten wir als converlytics eine von uns verwaltete und gehostete Version als Rundum-Sorglos-Paket unter dem Namen trustats an.
Mehr über Matomo können Sie auf der folgenden Seite erfahren: converlytics.com/blog/matomo
Beratung zu Google Analytics 4 und dem Wechsel
Der Wechsel von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4 ist – wie Sie nun gesehen haben – wichtig und sollte zeitnah erfolgen. Die Migration erfordert einiges an Planung und Ressourcen. Sie sollten dabei strukturiert vorgehen und die Migration als Anlass nehmen, Ihren Tracking-Tool-Stack zu bewerten und eventuell neu aufzustellen. Denn der Wechsel zu Google Analytics 4 gleicht in seinem Aufwand einer kompletten Neuimplementierung. Egal, ob Sie den Einbau nativ oder über ein Tag Management-System vornehmen.
Gerne unterstützen wir Sie beim Wechsel zu Google Analytics 4 und bewerten, wie Sie das Webanalyse-Tool am gewinnbringendsten einsetzen.
converlytics ist Ihr Experte für die Migration von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Fragen haben oder eine Ersteinschätzung zu Ihrem Setup möchten. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.