Matomo

Matomo ist eines der wichtigsten Webanalyse-Tools und eine beliebte Alternative zu Google Analytics. Aufgrund der aktuellen Datenschutzbestimmungen und damit verbundenen Schwierigkeiten beim Einsatz von Google Analytics gewinnt Matomo zunehmend an Bedeutung.

Bis Januar 2018 hieß Matomo Piwik. Der große Vorteil von Matomo ist, dass Sie es selbst hosten können. Damit behalten Sie die vollständige Kontrolle über Ihre Tracking-Daten und können Ihr System vollkommen datenschutzkonform aufstellen.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen als Matomo-Agentur

In diesem Artikel erfahren Sie, was die Vorteile der Nutzung von Matomo sind und wo die Unterschiede zu Google Analytics liegen. Außerdem schauen wir uns die Technik hinter Matomo genauer an. Und nicht zuletzt werfen wir einen Blick auf die Oberfläche des Systems und zeigen, wie die praktische Arbeit damit aussehen kann. Abschließend geben wir eine Bewertung von Matomo aus Expertensicht. Dabei blicken wir auf eine Reihe von erfolgreichen Matomo-Projekten zurück. Wenn Sie tiefer in das Thema Matomo einsteigen wollen oder auf der Suche nach professioneller Matomo-Beratung sind, kontaktieren Sie uns gerne.

Neben der On-Premise-Lösung von Matomo gibt es auch zwei weitere Modelle des Webanalyse-Tools, nämlich Matomo Cloud und Piwik Pro. Wo genau die Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen und Angeboten liegen, erfahren Sie am Ende dieser Seite.

Diese Seite wurde am 14. Juni 2022 aktualisiert.

Inhaltsverzeichnis

Vorteile von Matomo

Matomo bietet als Webanalyse-Tool eine Reihe von Vorteilen für die Messung Ihrer Online-Performance.

Der erste Vorteil von Matomo ist, dass es Ihnen die vollständige Kontrolle über Ihre Tracking-Daten gibt. Sie können das System auf Ihrem eigenen Server installieren und sämtliche Tracking-Anfragen dorthin senden. Dadurch stellen Sie sicher, dass die erhobenen Daten nicht von Dritten verwendet werden. Das erleichtert Ihnen die Gestaltung Ihrer Datenschutzerklärung und Sie können Matomo unter dem Gesichtspunkt der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) unter Umständen mit berechtigtem Interesse einsetzen. Das wiederum befreit Sie möglicherweise von der Opt-In-Pflicht für Matomo. Alternativ kann Matomo in der Matomo-Cloud verwendet werden. Darauf gehen wir weiter unten noch ein.

Noch mehr Matomo! Interessiert an einem kompletten Webanalyse-Setup aus einer Hand? Wir haben mit trustats die All-in-one-Lösung für Sie, wenn Sie auf der Suche nach einem schlanken, einfach zu bedienenden und datenschutzkonformen Webanalyse-System sind. Und das alles auf Basis des beliebten Webanalyse-Tools Matomo.

Der zweite Vorteil von Matomo ist, dass Sie es ohne größeren Aufwand ohne Cookies betreiben können. Zwar gehen Ihnen einige Analysemöglichkeiten verloren. In Hinsicht auf die Nutzerakzeptanz und den Datenschutz profitieren Sie aber gegebenenfalls davon. Wenn Sie mehr über den Einsatz von Matomo ohne Tracking-Cookies erfahren wollen, finden Sie in unserem Artikel über cookieless Tracking einige Informationen.

Der dritte Vorteil von Matomo ist die Möglichkeit, es vollkommen kostenlos einzusetzen. Zwar gibt es verschiedene kostenpflichtige Plugins und Services. Sie kommen jedoch auch ohne diese Ergänzungen mit Matomo schon sehr weit. In der Regel spricht also nichts dagegen, den Einsatz von Matomo zu testen, bevor Sie eventuell mit einem anderen Webanalyse-System durchstarten. Mehr zu den Hürden, die durch den Einsatz von Matomo entstehen können, finden Sie in unserer Expertenbeurteilung weiter unten.

Der vierte Vorteil von Matomo liegt in seiner sehr übersichtlichen und aufgeräumten Oberfläche. Schnell können Sie sich darin zurechtfinden und auf wertvolle Analysen zurückgreifen. Matomo glänzt mit einigen sehr sinnvollen Features wie zum Beispiel dem frei Konfigurierbaren Dashboard oder dem Echtzeit-Besucher-Log.

Der fünfte Vorteil von Matomo ist, dass es deutlich seltener von Adblockern blockiert wird als andere Webanalyse-Tools. Das führt zu einer besseren Datenqualität in den Reportings.

Vergleich von Matomo mit Google Analytics

Matomo hat international einen Marktanteil von wenigen Prozent, in Deutschland liegt er höher. Das kann mit den strengeren Anforderungen an den Datenschutz erklärt werden, da Matomo hier vor Google Analytics die Nase weit vorn hat. Zum einen sind Sie bei Matomo weiterhin Herr Ihrer Daten, zum anderen teilt Matomo Ihre Tracking-Daten nicht mit anderen Marketing-Produkten.

In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die wesentlichen Unterschiede zwischen Matomo und Google Analytics. Auf Anfrage stellen wir Ihnen auch gerne Matomo und andere Webanalyse-Systeme, wie zum Beispiel Mapp Intelligence oder econda gegenüber. Treten Sie dazu einfach in Kontakt mit uns. Gerne berichten wir Ihnen auch von unseren Agentur-Erfahrungen mit Matomo und anderen Webanalyse-Tools.

MatomoGoogle Analytics
KostenKostenlos (+ teilweise kostenpflichtige Plugins und Support)Kostenlos (es gibt außerdem eine kostenpflichtige Version Google Analytics 360)
DatenschutzOptimal, da volle Datenkontrolle durch Self-Hosting und cookieless Einsatz möglichNicht optimal, da Verarbeitung und Weitergabe der Daten durch Google Analytics
LimitsKeine Limits10 Mio. Hits je Property je Monat, 100.000 Hits je User je Tag, 500 Hits je Session
Cookieless TrackingJa, Zusammenführung zu Sessions durch automatisches FingerprintingJa, allerdings muss die Zusammenführung zu Sessions manuell durchgeführt werden
DatenqualitätOptimalBlockade durch Adblocker kommt regelmäßig vor
Ease of UseOptimal, da einfach und übersichtlich strukturiertEtwas mehr Vorkenntnisse nötig
SamplingNeinAb 500.000 Sessions (bzw. 100 Mio. in Google Analytics 360)
Tabelle mit den wichtigsten Unterschieden zwischen Matomo und Google Analytics

Die Limits von Google Analytics können Sie übrigens auch auf der Seite über die Google Analytics-Limits finden. Auf Anfrage erstellen wir Ihnen außerdem gerne eine vollständige Übersicht aller Unterscheidungsmerkmale zwischen Matomo und Google Analytics. Auch zu diesem Zweck können Sie Kontakt mit uns aufnehmen.

Wenn Sie sich für die Unterschiede zwischen Matomo und Google Analytics und Datenschutz interessieren, dann ist für Sie vielleicht ja auch unsere folgenden beiden Seiten interessant:

Alternativen zu Google Analytics

Aktuelle rechtliche Lage in Hinsicht auf Datenschutz mit Google Analytics

Die Technik hinter Matomo

Die Systemvoraussetzungen für Matomo sind Stand Juni 2022 die folgenden:

  • Webserver wie Apache, Nginx, Ils, LiteSpeed, etc.
  • PHP 7.2.5 oder höher
  • MySQL 5.5 oder höher (empfohlen 5.7 oder höher)
  • PHP-Erweiterungen: pdo, pdo_mysql
  • Bis 100.000 Seitenaufrufe monatlich: 1 Server für Matomo und Datenbank mit 2x CPU, 2 GB Ram, 50 GB SSD
  • Bis 1 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 1 Server für Matomo und Datenbank mit 4x CPU, 8 GB Ram, 250 GB SSD
  • Bis 10 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 2 Server für Matomo und Datenbank mit je 8x CPU, 16 GB Ram, 100 bzw. 400 GB SSD
  • Bis 100 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 4 Server für Matomo und Datenbank mit je 16x CPU, 16 bzw. 32 GB Ram, 100 bzw. 1.000 GB SSD, load balancer, CDN empfohlen
  • Mehr als 100 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 5 Server für Matomo und Datenbank mit je 16x CPU, 16 bzw. 32 GB Ram, 100 bzw. 1.000 GB SSD, load balancer, CDN

Matomo basiert auf der Programmiersprache PHP und verwendet als Datenbank eine MySQL-Datenbank.

Die Entwicklung von Matomo

Matomo wird unter der GPL-3.0+-Lizenz entwickelt. Die aktuelle Version ist 4.5.0. Der Vorgänger Piwik wurde seit 2007 betrieben. Neben Matomo gibt es Piwik PRO, das mit der Entwicklung von Matomo aber nichts zu tun hat, sondern Support und Features dafür anbietet. Hinter der Entwicklung von Matomo steht stattdessen InnoCraft, das auch kostenpflichtigen Support für Matomo anbietet sowie die kostenpflichtige Cloud-Version von Matomo Matomo Cloud.

Unterstützung können Sie auch im Matomo-Support-Forum finden. Ansonsten stehen wir Ihnen auch gerne mit unserer Beratung zur Seite.

Piwik Pro gehört dem Unternehmen Clearcode und bietet eine kostenlose und eine Enterprise-Lösung an.

Wo genau die Unterschiede zwischen Matomo On-Premise, Matomo Cloud und Piwik Pro liegen, erfahren Sie weiter unten.

Erweiterung von Matomo mit Plugins

Im Matomo-Marketplace finden Sie zahlreiche Plugins, mit denen Sie das Tool erweitern können. Darunter gibt es sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Plugins.

An kostenlosen Erweiterungen für Matomo können wir unter anderem die folgenden Plugins empfehlen:

  • Marketing Campaigns Reporting: Mit diesem Plugin erhöhen Sie die von Matomo erfassten Kampagnenparameter von 2 auf 8. Außerdem erlaubt die Erweiterung einige erweiterte Kampagnenanalysen in der Matomo-Oberfläche.
  • Referrers Manager: Dieses Plugin erlaubt die manuelle Konfiguration von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken in den Matomo-Einstellungen.
  • Provider: Durch die Installation dieser Erweiterung ergänzen Sie Matomo um das Analyseobjekt Internetprovider des Users.

An kostenpflichtigen Erweiterungen können wir unter anderem die folgenden Matomo-Plugins empfehlen:

  • Custom Reports: Mit diesem Plugin fügen Sie Matomo die Möglichkeit hinzu, individuelle Analysen und Reportings zu erstellen, die die vordefinierten Analysen gut ergänzen. Das Plugin ist ab 199€ jährlich zu erhalten.
  • Multichannel Conversion Attribution: Mit diesem Plugin erweitern Sie Matomo um Multi Channel-Analysen und Attributionsmodelle. Die Erweiterung kostet ab 79€ jährlich.
  • Funnels: Mithilfe dieses Plugins können Sie Matomo um Goal-Funnels erweitern, die denen von Google Analytics recht ähnlich sind. Der Preis für das Plugin startet bei 179€ jährlich.

Wenn Sie eine detaillierte Beratung zur Auswahl Ihrer Matomo-Plugins möchten, können Sie uns gerne kontaktieren.

Matomo in der Praxis

Die Oberfläche von Matomo ist schlicht und sehr aufgeräumt. Sie werden sich darin höchstwahrscheinlich schnell gut zurechtfinden. Wie bei anderen Webanalyse-Systemen auch gibt es in Matomo zahlreiche Standardanalysen. In benutzerdefinierten Dashboards kann sich jeder User die einzelnen Elemente übersichtlich anordnen.

Im Bild ist ein benutzerdefiniertes Dashboard in Matomo zu sehen
Benutzerdefinierte Dashboards in Matomo zeigen Ihnen übersichtlich die wichtigsten KPI ihrer Webseiten oder Apps

Wenn Sie dann tiefer in Ihre erhobenen Daten eintauchen wollen, können Sie die Navigationselemente im linken Bereich der Oberfläche nutzen, um einzelne Analysen auszuwählen. Je nach Analyse bietet Matomo hier verschiedene Darstellungs-, Filter- und Exportfunktionen. Die Analysen sind dabei nach thematischen Bereichen sortiert, wie zum Beispiel Besucher oder E-Commerce.

Ziele werden bei Matomo direkt in der Analyseansicht konfiguriert. Viele weitere Einstellungen finden Sie, wenn Sie auf das Zahnrad im oberen rechten Eck klicken. Segmente und Zeiträume für Ihre Analysen mit Matomo können Sie über die die Dropdown-Menüs im oberen Bereich der Anzeige auswählen.

Matomo aus der Sicht der Experten

Matomo kann eine ganze Menge leisten. Insbesondere, wenn Sie eine kleinere Webseite betreiben oder keinen Bedarf an umfangreich segmentierten oder gefilterten Analysen und Reportings haben, kann Matomo die ideale Lösung für Sie sein. Gerade für Blogger oder einfache Firmenwebseiten ist Matomo häufig das Analyse-System der Wahl. Es ist einfach zu handhaben und stellt Sie aus der Datenschutzperspektive nicht vor allzu große Herausforderungen.

Wenn Sie extrem viel Traffic haben, komplex gefilterte Analysen und Reportings benötigen oder ein umfassendes User-Management einrichten möchten, kann Matomo aber an seine Grenzen stoßen. Dann macht es für Sie vermutlich mehr Sinn, auf eine Analytics-Lösung wie Mapp Intelligence oder econda zu schauen.

Matomo-Beratung

Um Ihre Fragen rund um Matomo zu beantworten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. In zahlreichen Projekten haben wir Erfahrung mit Matomo in den unterschiedlichsten Szenarien sammeln können. Auch wenn wir Sie bei der Auswahl und bei der Optimierung Ihres Tracking-Systems begleiten können, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Zusammen können wir herausfinden, ob Matomo die richtige Lösung für Sie und Ihre Online-Performance ist.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen als Matomo-Agentur

Orientierung: Matomo vs. Matomo Cloud vs. Piwik Pro

Es ist gar nicht so einfach, über die verschiedenen Versionen von Matomo und Piwik den Überblick zu behalten. Denn zwar basieren die Webanalyse-Tools auf dem gleichen Grundgerüst, doch handelt es sich doch um unterschiedliche Produkte.

Auf dieser Seite haben wir Ihnen im Wesentlichen Matomo vorgestellt. Also das Webanalyse-Tool, das open source ist, das kostenlos ist, das Sie On-Premise auf Ihren eigenen Servern hosten und das Sie mit (zum Teil kostenpflichtigen) Plugins erweitern können.

Neben Matomo gibt es Matomo Cloud und Piwik Pro.

Matomo Cloud ist eine Software-as-a-Service (SaaS), die von InnoCraft angeboten wird. Sie hosten Matomo dann nicht selbst, sondern es wird in der Cloud gehostet. Matomo Cloud und Matomo funktionieren im Wesentlichen gleich. Unterschiede gibt es zum Beispiel beim Rohdatenexport. Im Paket Matomo Cloud sind einige kostenpflichtige Plugins bereits enthalten. Los geht’s preislich bei 19 € im Monat.

Piwik Pro dagegen ist ein vollständiges Tracking-System auf Basis von Matomo, das als Produkt von Clearcode entwickelt wurde. Im Vergleich zu Matomo hat es einen erweiterten Funktionsumfang und eine angepasste Benutzeroberfläche. Es gibt sowohl eine kostenlose als auch eine Enterprise-Version.

Hinsichtlich des Datenschutzes muss Matomo (also nicht Matomo Cloud und nicht Piwik Pro) ganz klar als am unkritischsten bewertet werden. Denn durch das Selbsthosting können Sie die Verwendung von Cloud-Anbietern wie AWS zu 100% ausschließen. Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie diese Fragen im Detail erörtern möchten.