Scrolltiefen – Visits vs aktive Visits

View ist nicht gleich View – um zu unterscheiden ob ein User eine Seite nur offen hatte oder auch mit ihr interagiert gibt es den klassischen Indikator der Verweildauer.

Wie Aussagekräftig dieser ist, darüber streiten sich jedoch die Geister – daher zieht man üblicherweise mehrere Faktoren zur Entscheidung heran. Wie z.B. die Scrolltiefe:

Ein User, der nur 10% der Seite gesehen hat, dann das Fenster nach 2 Minuten schließt? Vermutlich wurde dieser zwischendrin nur abgelenkt, hat aber die gesuchte Information nicht gefunden – und wäre somit als Bounce zu werten. Wenn man die reine Verweildauer betrachtet, würde man jedoch denken, es hätte eine intensive Auseinandersetzung mit dem Content stattgefunden.

Scrolltiefe messen für qualitativ bessere Aussagen

Mit der Scrolltiefe kann erfasst werden, ob sich Nutzer die Seite aktiv angesehen haben und wie viel Inhalt sichtbar war. Scrollt ein Nutzer weit nach unten, ist dies ein Indikator dafür, dass er den Inhalt nicht nur aufgerufen, sondern sich auch damit befasst hat. Die Scrolltiefe wird in Prozent ausgewiesen und kann mit dem Script, je nach gewünschter Genauigkeit, eingestellt werden. 0% weist somit auf einen Inhalt hin, der nicht gescrollt wurde. 100% werden am Seitenende erfasst und bedeuten, dass ein Nutzer bis zum Seitenende gescrollt hat.

scrolltiefe-messen
Messen der Scrolltiefe ohne Berückschtigung weiterer Parameter

Zu Beachten ist allerdings, dass auch die Scrolltiefe allein nicht zwingend gleichbedeutend mit hoher Nutzerinteraktion ist. So kann bspw. das Verwenden von seiteninternen Ankern oder JavaScript-Animationen auch zu hohen Scrolltiefen führen, ohne dass tatsächlich vom User gescrollt wurde. So sollt zusätzlich die Verweildauer mit in Analysen einbezogen werden. Denn in ein paar Sekunden herunter scrollen und danach die nächste Seite aufzurufen, zeugt nicht von einem aktiven Nutzer, der sich mit den Inhalten auseinandergesetzt hat.

Scrolltracking – Script ohne jQuery

Dieses Script erfasst die Scrollposition eines Nutzers, ohne jQuery oder ähnliche Frameworks zu bemühen. Der Funktion wird ein Array of int übergeben, das die Prozentstufen enthält, bei denen ein Event ausgelöst werden soll. Als zweiten Parameter wird eine Funktion übergeben, die als Parameter den aktuellen Scrollpunkt übergeben bekommt. Dabei ist sichergestellt, dass die Punkte immer in aufsteigender Reihenfolge ausgelöst werden.

/**
 * Converlytics Scroll Tracking
 * Author: Felix Hartmann
 * Usage:
 * converlyticsScrollTracker([0, 50, 100], function(scrollPoint){
 *     //do work
 *     console.log('Scrolled to: ' + scrollPoint);
 * });
 */
var converlyticsScrollTracker = function(scrollPoints, callback){
    function onScrollHandler() {
        var allEventsFired = false;
        do {
            var scrollPosition = document.scrollingElement.scrollTop;
            var pageScrollHeight = document.body.offsetHeight - window.innerHeight;
            scrollPoints.sort(function(a, b){return a-b});
            var scrollPoint = scrollPoints.shift();
            if(scrollPosition > ((pageScrollHeight * (scrollPoint / 100)) - 15)){
                callback(scrollPoint);
            }else{
                scrollPoints.push(scrollPoint);
                allEventsFired = true;
            }
        } while(!allEventsFired);
    }
    //Add Eventhandler
    window.addEventListener("scroll", onScrollHandler);
    //Invoke first time on domready, for Baseline.
    document.addEventListener("DOMContentLoaded", function(event) {
        onScrollHandler();
    });
}

Einbau des Scroll-Tracking Scripts

Der Einbau des Scrolltracking-Scripts kann über die Entwicklungsabteilung erfolgen. Diese kann auch dafür sorgen, dass die Daten an ein Analyse-Tool weitergegeben werden. Dieses Script kann unabhängig vom eingesetzten Web-Analyse Tool eingesetzt werden. So ist es möglich ein Scroll-Tracking zum Beispiel für Econda, etracker, Webtrekk oder andere Systeme einzubinden.

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